Matarialtrocknung – Energie sparen mit der Taupunkttemperatur

Die Feuchte des Ausgangsmaterials kann Kunststoffverarbeiter zur Verzweiflung bringen, denn sie hat entscheidenden Einfluss auf Prozesssicherheit und Produktqualität.

Besonders anfällig sind hygroskopische Kunststoffe, da sie im Materialinneren, also auch im Inneren des Granulatkorns, Wasser aufnehmen und in der makromolekularen Struktur des Polymers einlagern.
Nicht hygroskopische Kunststoffe hingegen nehmen zwar auch Feuchtigkeit auf, diese lagert sich aber nur an der Oberfläche des Materials ab. Aber Vorsicht! Enthält ein nicht-hygroskopischer Kunststoff Bestandteile aus hygroskopischen Materialien, wie z.B. Additive, Füllstoffe usw., kann die Feuchtigkeit auch in das Innere des nicht-hygroskopischen Materials eindringen.
Feuchtigkeit in Kunststoffen führt immer zu minderwertigen Formteilen, die den gestellten Produktanforderungen nicht genügen. Typische Fehlerbilder reichen von Feuchtigkeitsschlieren, Löchern, Blasen, Hohlräumen bis hin zum Molekularkettenabbau mit entsprechendem Festigkeitsverlust. Daher müssen Kunststoffe vor der Verarbeitung getrocknet werden.

Dabei ist zu beachten, dass Oberflächenfeuchte jeden Kunststoff betreffen kann, z. B. bei Lagerung im Freien, bei beschädigter Verpackung oder wenn sich nach dem Öffnen der Verpackung Tau auf kaltem Material bildet (entsprechend einer Getränkeflasche aus dem Kühlschrank).
Der Taupunkt ist die Temperatur (in °C), bei der die in der Luft gebundene Feuchtigkeit an einem Gegenstand kondensiert. Die Fähigkeit der Luft, Feuchtigkeit aufzunehmen, steigt mit der Temperatur und sinkt daher im Winter. Je niedriger die Temperaturen, desto trockener die Luft. Um daraus resultierende Probleme im Herstellungsprozess zu vermeiden, ist eine Trocknung der Granulate daher unumgänglich.
Eine niedrige Taupunkttemperatur trägt hier nur bedingt zu einer schnelleren Trocknung bei, da die Diffusionsgeschwindigkeit dem Grenzen setzt. So führen unterschiedliche Taupunkttemperaturen bei gleicher Trocknungstemperatur nur zu geringen Unterschieden in der Trocknungsgeschwindigkeit. Für die Trocknung der meisten hygroskopischen Kunststoffe ist ein Taupunkt um -20°C ausreichend. Sehr niedrige Taupunkte können nur mit einem erheblichen Energieaufwand „erkauft“ werden.

Für die Kunststoff-Trocknung gibt es verschiedene Verfahren. Bei Trockenlufttrocknern beispielsweise wird das Granulat mit im Molekularsieb getrocketer Luft durchströmt, wodurch dem Kunststoff Feuchtigkeit entzogen wird und die Restfeuchte des Material sinkt. Die Feuchtigkeit des Kunststoffs wird von der warmen, getrockneten Luft aufgenommen und vom Material wegtransportiert. Es gibt aber auch andere Trocknungsmethoden, wie z.B. die Drucklufttrocknung oder eine Entfeuchtungsschnecke.
Die jeweiligen Trocknungssysteme haben Vor- und auch Nachteile hinsichtlich des Energieverbrauchs. Daher ist es notwendig, im Vorfeld eine individuelle Rest- bzw. Verarbeitungsfeuchte des Granulats zu definieren, die zu stabilen und reproduzierbaren Produktionsbedingungen führt. Erst mit der individuellen Taupunkttemperatur lohnt sich ein energetischer Vergleich der jeweiligen Trocknersysteme.

Unser Expertenteam betrachtet daher gemeinsam mit Ihnen Ihre individuellen Gegebenheiten in der Produktion und berät Sie weiterhin kompetent zu Hochtemperaturtrocknern, jeweiligem Platzbedarf, Aufbautrocknern, Wartungsmöglichkeit vor Ort, Chargentrockner, etc..

Sprechen Sie uns gerne an.

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